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Der wahre Tatsachenroman!
JOSE
MENZINI UND DIE UNI - ANPFLANZUNGEN
Es ist
gar nicht lange her, dass die schneidigen Buben des Original
Leberkas Duos ein prima Konzert
in der Uni- Cafeteria im Rahmen des großen Uni Faschingsballs spielten.
Unterstützt wurden Jesus, McMeiser und Hangover
dabei von Leihgitarrist Pietr
Weisczikowisciakiwriscikinowiscz (der an Stelle des sich in bald unüberschaubar
vielen Bands befindlichen Baldaufs*
einsprang), der süßen Susi und
eben dem jovialen Jose Menzini,
von dem diese kleine Geschichte eigentlich handelt. Jose spielt unter dem Künstlernamen
Sepp Menzl übrigens in einer Blaskapelle. Dort bläst er so
Blechblasinstrumente, und so.
Erst
gegen Mitternacht begann also diese sog. Leberkas
Bigband mit der Musiziererei, und siehe da, es ward gut. Vier Stunden
wurde non–stopp gehüht und gehottet, dass der Mopp flog und die Heringe
steppten. Zur Aufführung gelangten musikalische Juwelen wie „Biene
Maja“, „Goethe war gut“ und „Schnucki, ach Schnucki, fahr ma nach
Kentucky, in der Bar Old Shatterhand, da spuit a Indianabänd“. Die Band
war toll verkleidet und sah erstaunlich gut aus. Diverse Leute tanzten herum
und freuten sich ob der Qualität der Darbietungen. Zwischendurch tranken
die fleißigen Musiker auch die eine oder andere „Halbe“, der Jose gar
den Bärwurz.
Dann
wurde es langsam 4.00 Uhr und auf
ein Mal wollte der Jose nicht mehr weiterspielen – am Ende jeder Nummer
sagte er mit merkwürdig gepresster Stimme Sachen wie „Die Leberkas
Bigband bedankt sich nun beim Publikum, Ihr wart großartig“, „Kommen
Sie gut nach Hause“ und „Irgendwie is mir schlecht“.
Als die
leicht angetütelte Combo aber keine Anstalten machte, den Set zu beenden,
rief Jose Menzini mit dem Mut der Verzweiflung „Etz no schnell ‚Hey
Jude’ und dann Schluss!“
Widerwillig
stimmten Hangover & Konsorten den gemütvollen Evergreen an, da sie ja
eigentlich noch stundenlang weiterrocken wollten. Mittendrin, so in etwa auf
Höhe von „...don’t make it bad“, gurgelte Jose jäh „Und etz alle:
Na, na ,na, nananana“ und stimmte hastig den populären Mitsing –
Endlosrefräng an. Millionen von Feuerzeugen leuchteten auf, wildfremde
Menschen mit glänzenden Augen umarmten einander und wiegten wohlig im Takt
hin und her, und Jose Menzini stürmte von der Bühne. Er spie circa 5 Mal
heftig in die Anpflanzungen, welche in der Uni Cafeteria so herumstehen.
Vermutlich
roch es tags darauf ziemlich streng in der Cafeteria.
A.J.B.Hölderlin
*Roman
Baldauf spielt bei Bands wie „Divin Duck“, „gamsig“, „Staid As
Quo“, „Hip & Cool Bigband“, „Travelling Beerbellies“, „AC DC
Revival Band“, „Slayer“ und tausend anderen mehr, und hat deshalb für
das „Original Leberkas Duo“ nur wenig Zeit
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Der
letzte Leberkas |
Traurig saß der Milcher Kurtl
vor seinem Teller. Nur ein kleines Stückerl Leberkas lag drauf,
kein Senf, kein Gurkerl, und nicht einmal eine Scheibe Brot dazu. Er
seufzte, und eine verstohlene Träne lief über seine gerötete
Wange, während am Himmel langsam eine glutrote Sonne dem Horizont
entgegenglitt.
Dabei hatte der Tag so
wunderbar begonnen. Der Kurt und sein Stammtisch „Die Saubrunzer“
waren schon früh aufgebrochen, die Osser -Schutzhütte war ihr
Ziel. Eine zirka 6-stündige Wanderung hatte man anberaumt, mit
einem anschließenden „schweren Besäufnis mit Fressorgie, aber
hallo!“. Als der gut gelaunte Trupp am Gipfel ankam, stürzte
jeder mit einem gierigen Schluck die mitgebrachte „Gipflhoibe“*
runter, und eine unbändige Lust überkam die strammen Burschen, die
windgegerbte Holzhütte zu stürmen und sich ausgiebigst an Speis
und Trank zu laben.
Der Wirt aber, ein kräftiger
Endvierziger mit buschigem Schnauzer und trainierten Oberarmen,
trat dem fidelen Stammtisch energisch entgegen. „Heit
gibt’s nix mehr“, rief er barsch. „Do war heit scho a
Busladung Saupreissn do, und de hamm ois zammag´fressn und zsammg’suffa!“
Auf diese Aussage hinauf verdüsterte
sich die Stimmung der Wandergruppe jäh, ein Jammern, Klagen und
Schimpfen hob an, dass es bis ins Tal nach Kötzting und Lam zu
vernehmen war. „Dreckspreissn! Wo hamm de eanan Bus, dann stech ma
d’ Reifn auf! De Hodalump’n, de damischn!“
Und mit Getrampel und Getöse jagten die zutiefst erbosten
„Saubrunzer“ den Osser hinunter, um den „Saupreissn“ ihre
gerechte Strafe zukommen zu lassen. „De wer’n se no o’schaun,
de Baraber, de ausg’schamtn!“ Als die aufgebrachte Bayernmeute
in einer Staub- und Geröllwolke verschwunden war, stand der Kurtl
plötzlich ganz allein da. Als ehemaliger Ministrant und jetziger Taubenzüchter war er schon immer Pazifist
gewesen, und wollte sich der zu erwartenden Gewaltorgie nicht
anschließen.
„Geh
nacha amoi her da, du traurigs Mandal“, knurrte der Wirt abfällig.
„Dann kratz a da hoit no a wenig wos zsamm…“
Und so kam es, dass der Kurtl
wenigstens eine abgestandene Halbe Bier, zusammengeschüttet aus
diversen Preissn-
Noagaln und ein Bröckerl kalten Leberkas, der unbeachtet unter
einem der Tische gelegen war, serviert bekam. Immerhin kostete das
karge Mahl dann auch nur 9.- Euro, ohne Trinkgeld.
*s. auch: O.L.D.
Liederverzeichnis No.164: „Auf’n Berg muaß i auffe“,
2. Strophe, Zeile 2
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DER
LEBERKASKÖNIG VOM LAABERTAL |
Es
war einmal ein recht dicker Mann, der meistens ziemlich viel Hunger
hatte. Deshalb, oder auch weil er so viel aß, oder auch weil sein
Appetit fast unersättlich blieb, schlang er tagaus tagein riesige
Mengen kalorienreicher
Nahrung in seinen fast unwirklich aufgeblähten Fettwanst. Dazu
trank er wie selbstverständlich monumentale Mengen an Bier - Weizen, Weizenbock, Helles, Dunkles, Pils, Märzen, Zeugl,
Doppel- und Tripelbock.
Eines Tages nun
begab es sich, dass dieser dicke Mann – nennen ihn wir einfach mal
Herrn M. – dass also nun dieser Herr M. ein Plakat an einer
Scheunenwand erblickte, worauf geschrieben stand: NUR HEUTE! Grosses
Leberkas Wettessen mit anschließender Preisverleihung! Schöne
Preise!!! Beginn der Veranstaltung 19.00, Dorfwirtshaus Josef
Alzhauser in Laaber.
„Ja, dös is
ja wos fir mi!“ dachte sich der tonnenartige Tölpel, “dös is
ja heit! Dös gäht ja in zehn Minuten los! Nix wia hi!“ Und so
schnell es mit seinen gestumperten Beinen ging, walzte der Koloss
zur Schaustätte des zutiefst bayuwarischen Wettkampfs. „Losst`s
me aa no mit!“ keuchte er schwer, und plumpste auf den letzten
freien Platz auf der schlichten Holzbühne, welche den
Austragungsort für das sportive Inkorporieren von prismatischen
Leberkasstücken darstellte.
Schon schrie
ein Bürgermeister „Auf geht`s!“ und sogleich begannen sämtliche
Wettesser behende riesige Mengen an Leberkas (rot) in ihre Körper
zu schichten. Es hob ein Schmatzen, Schlürfen und Rülpsen an, dass
den erstaunten Zuschauern dieses Spektakels ganz wundersam zumute
wurde, ob dieses obszönen Gelages. Bald musste der erste Esser
aufgeben, und wie bei der erbaulichen TV Sendung „Jackass“ sprühten
Fontänen bereits vorverdauten Leberkases durch den Wirtshaussaal.
„Ja,ja,“ schmunzelte da unser Herr M. still vor sich hin „de
Bröckerlhuaster hamm hoit koa Ausdauer!“, und ergriff den nächsten
Kilobatzn, um ihn mit einen Schwupps wegzuputzen.
Nach zwei
Stunden saß allein unser Herr M. auf der Bühne, und als er zum
Sieger des Laabertaler Leberkas Wettbewerbs erklärt wurde, stand er
unwillig auf, da er ja „noch nicht fertig wäre“. Er nahm
freudig den ersten Preis in Empfang, einen Trog mit frischem
Leberkas, und den Sonderpreis, eine Kraxn voll Kalbskäs. Dazu
erhielt Herr M. noch die eine oder andere Halbe Bier – „als
Haustrunk halt“, scherzte der Brauereivorstand.
Beim
Nachhauseweg platzte Herr M.. Zwei
Straßenkehrer mussten ziemlich lange rumwischen, um die Dorfstraße
wieder befahrbar zu machen.
Ludwig
Ganghofer, 1880
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Liebesglück
und Leberkas |
„Ja,
Reserl, schau doch amoi!“ hauchte der fesche Sepp seiner holden Magd ins
gerötete Ohrwaschl. „Do liegt ja a Scheibn Leberkas aufm Boden, direkt
vor da Hofeinfahrt!“ „Ja wos!“, juchzte das resche Madl ganz
aufgeregt. „Do hot oana sei Brotzeit verlorn, und er hots net gmerkt!“
Sogleich
umfasste Sepp sein Gspusi mit seiner kräftigen Melkerhand und drückte
das blitzsaubere Bauerndeandl ganz fest an sich. Er ließ seine fleischige
Zunge in den willig geöffneten Kussmund seiner Auserwählten gleiten,
welche sich sogleich willig daran festsaugte. Eine ganze Weile ging das
so, bis endlich der Sepp schrie: „Jo hear scho wieda auf, mei Bleschl is
ja scho ganz g`schwolln, du blunzate Kuah!“
Verschämt
wandte sich das Reserl vom Sepp ab: “I hob de halt einfach so liab…“.
„Ah,
geh,“ grinste da der stolze Bauersbursch. „I hobs ja a net
so gmoant. Samma wieda guat. Komm, etzat fressn ma de Scheibn
Leberkas da drunt am Bodn!“
Und
in der Ferne hörte man leise das rauchige Krähen des alten Dorfgockels,
während am Himmel ganz langsam die Abenddämmerung heranzog.
Ludwig
Ganghofer, 1879
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